Albert Piuma – "Mann der ersten Stunde"
Durch seine Zuverlässigkeit und seine offene Art war Albert Piuma sowohl im Berufs- und Privatleben allseits beliebt… Albert Piuma wurde am 07. Juli 1908 in Achern geboren und ist dort auch aufgewachsen. Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Schuhmacherlehre. Anfang der dreißiger Jahre ging dann für ihn sein Kindheitstraum in Erfüllung, denn er wollte immer schon Eisenbahner werden und auf einer Dampflok stehen. Er fand bei der damaligen Deutschen Reichsbahn in Offenburg eine Anstellung. Allerdings waren die ersten Jahre sehr schwer, denn er wurde zunächst als Heizer eingesetzt, bis er selbst als Lokführer fahren durfte. Während des 2. Weltkrieges wurde Albert Piuma als Lokführer und sogenannter „blauer Eisenbahner“ [Die „blauen Eisenbahner“ der Deutschen Reichsbahn waren im Gegensatz zu den „Feldgrauen“ der Wehrmacht keine Soldaten] nach Russland versetzt, wo man unter schwierigsten Bedingungen mit Gefahr für Leib und Leben oftmals unter Beschuß Transporte fahren musste. „Eine Zeit, die ich nie vergessen werden kann“, meinte Albert Piuma. Nach Kriegsende nahm er wieder seine Lokführertätigkeit in Offenburg auf, die ihm immer, trotz des unregelmäßigen Dienstes, sehr viel Spaß machte. Durch seine Zuverlässigkeit und seine offene Art war Albert Piuma sowohl im Berufs- und Privatleben allseits beliebt. In seiner Freizeit hatte er schon als junger Mann ein ganz besonderes Hobby. Auf der früheren Kronenwiese in der Kinzigvorstadt hat er das Boccia-Spiel kennengelernt, als unter schattigen Kastanienbäumen der erste Bocciaplatz entstand. So ist es nicht verwunderlich, dass Albert Piuma zu den Gründungsmitgliedern des ersten Offenburger Boccia-Clubs zählte. „In Ermangelung in Geld für die Boccia-Kugeln“, so Albert Piuma, „wurde zunächst mit Steinen gespielt“. Später kam der Boccia-Platz in den Hof des Gasthauses „Krone“ am Stadteingang von Offenburg. Nach der Wiedergründung des Boccia-Clubs im Jahre 1948 fungierte Albert Piuma zunächst als Schriftführer. Aber schon bald wurde er zum Vorsitzenden des Vereins gewählt und übte dieses Ehrenamt von 1950 bis 1957 mit viel Engagement und Liebe zum „Spiel mit den Kugeln“ aus. Später ernannte ihn Werner Lott für seine großen Verdienste zum Ehrenmitglied des Vereins. Albert Piuma verstarb am 10. Dezember 2000 und wurde auf dem Weingartenfriedhof in Offenburg beigesetzt. |