Josef Sator – Pseudonym „Dorle“
Menschen genießen es, Zeit miteinander zu verbringen und sorgen dafür, dass niemand alleine bleibt, wenn sie zusammenkommen...
Mehrere junge Leute aus der Kinzigvorstadt, aus den Häusern der Kronenstraße, Angelgasse, Fischerstraße, Hauptstraße und Badstraße trafen sich ab dem Jahre 1924 im Gasthaus „Krone“ zum Schachspiel in einem sogenannten Arbeiterschachverein (Der Schachklub Offenburg entwickelte sich ab 1922 aus einer Abteilung des Arbeiter Turn- und Sportvereins Offenburg), den der 22-jährige Josef Sator mit seinen Arbeiterfreunden gegründet hatte und in den Jahren 1927 bis 1929 und 1930 bis 1933 als Vorsitzender führte. Es gab schon vorher Arbeiter-Bildungsvereine und Arbeiter-Sportvereine. Sie waren stark sozialistisch (auch kommunistisch) ausgerichtet und wollten durch Bildung und Sport (und auch durch Klassenkampf!) die Lebensverhältnisse der Arbeiter verbessern.
Josef Sator war über Jahrzehnte Nothelfer und graue Eminenz des Arbeiter-Schachklubs. Er sprang mehrmals als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender ein, war kameradschaftlich und hatte keine persönlichen Konflikte. Als die „neuen Herren“ sich im Jahre 1933 mit ihrer Gleichschaltung meldeten, zog sich Josef Sator sofort aus der Vereinsleitung des Schachklubs zurück. Er wollte mit seiner persönlichen Angreifbarkeit den Verein nicht gefährden. Seine vielseitige, aktive sportliche Betätigung schufen ihm die Unterlagen für seine 20-jährige Tätigkeit als Sportberichterstatter in der Offenburger Tagespresse. Diese Beschäftigung brachte auch sein Pseudonym „Dorle“ ein. Das Leben von Josef Sator war neben seiner beruflichen Existenz vor allem geprägt durch seine Verbundenheit mit dem Sport. Anfang Oktober 1989 verstarb Josef Sator im gesegneten Alter von 87 Jahren. |
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